Biochemical Studies on Sera or Cerebrospinal Fluids of Neurologically Normal Persons and Patients with Multiple Sclerosis

Phosphomonoesterase-Aktivitäten in Normalseren und in denen von M.S.-Kranken wurden gleich­ zeitig auf das Vorhandensein von Hemmbzw. Aktivator-Effekten gegen gereinigte oder konzentrierte, natürliche Enzyme untersucht. Saure, resp. alkalische Phosphatase und 5-Nukleotidase wurde in Serumgroßpoolen von gesunden Menschen (über 600 Einzelseren beider Geschlechter, im Alter von 20 bis 65 Jahren) bestimmt, gleichzeitig auch die spezifischen Einflüsse der Seren auf gereinigte pflanzliche saure und tierische alkalische Phosphatase, bzw. die 5-Nukleotidase von lyophilisierten Schlangengiften. Die Großpoole beider Gruppen, getrennt nach Geschlechtern, zeigten einen ermäßig­ ten Spiegel der gewöhnlichen Phosphomonoesterasen, die 5-Nukleotidase Aktivitäten wurden aber besser erhalten. Dieselben Seren aktivierten die 3 heterologen Phosphomonoesterasen und zwar vor­ wiegend die saure Phosphatase, viel geringer die alkalische Phosphatase und in unbedeutendem Umfang die spezifische Nukleotidase. Wurden die Poole beider Gruppen gemischt, so zeigten die Enzymwerte ein modifiziertes Verhalten, aber die Änderung des kinetischen Einflusses der Seren war noch deutlicher. Die Beschleunigung der Aktivität der heterologen sauren Phosphatase hat ab­ genommen; die alkalische Phosphatase wurde sehr stark aktiviert und die Wirkung auf Schlangen­ gift 5-Nukleotidase zeigte nur eine geringe, unbedeutende Abnahme. Wurde ein weiterer Pool aus einigen normalen Seren bestehend (freiwilligen Spendern) unter ähnlichen experimentellen Bedin­ gungen geprüft, so waren die Ergebnisse wiederum etwas verschieden. Kleine Poole von Seren M.S.-Kranker waren dagegen bei Abwesenheit der sauren PhosphataseAktivität, durch niedrige 5-Nukleotidase und erhöhte alkalische Phosphatasenwerte charakterisiert. Diese Enzym-Aktivitäten änderten sich in den Poolen von M.S.-Seren nach der Nahrungsmittel-Aufnahme anders als in denen Gesunder. Nicht eingefrorene, frische Seren von chronischen M.S.-Kranken (Frauen mit einer Krankheitsdauer von über 10 Jahren) wurden vor und nach der Nahrungsaufnahme untersucht und Analogien bzw. Verschiedenheiten mit den oben erwähnten, nach Einfrieren unter­ suchten Proben festgestellt. Weitere Untersuchungen klärten einige Diskrepanzen und betonten die Wichtigkeit des einheitlichen methodischen Vorgehens. Die quantitative Zunahme der 5-NukleotidaseH emmung nach Aufbewahrung in der K ä lte wurde als typisch bei Seren M .S.-Kranker beschrieben. Schließlich wurde eine ähnliche Hemmung oder Beschleunigung einiger Phosphomonoesterasen in den Liquoren von M.S.-Patienten beobachtet. Diese Eigenschaften fehlten in dem Großpool gesunder Liquors. Verschiedene Aspekte der Problematik wurden auf Grund eigener Erfahrungen oder Arbeits­ hypothesen über die Herkunft der beschriebenen biochemisch-aktiven Substanzen bei M.S.-Kranken untersucht und besprochen.